AKTIENMARKTBERICHT von GRIMALDI & PARTNERS

RÜCKBLICK auf den Aktienmärkten 

Die internationalen Aktienmärkte haben den Monat August uneinheitlich beendet. Die Monatsperformance liegt in der Schweiz bei Minus 2.0%, in der EU bis Minus 3.7% und in den USA bis Plus 3.5%.

Für Belastung in Europa haben gesorgt...

Die Furcht vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China.

Furcht vor einem globalen Konjunkturdämpfer wegen zunehmender Handelskonflikte.

Die verschärften Sanktionen Washingtons gegen Russland und Iran.

Währungskrise in der Türkei und der damit verbundene dramatische Verfall der türkischen Lira.

Der Verfall der chinesischen Währung, der als eine wachsende Gefahr einer harten Landung der chinesischen Volkswirtschaft angesehen wird.

 Ein allgemeiner Vertrauensverlust in die Schwellenländer.

...besonders aufgefallen...AUF TITELEBENE

SCHWEIZ

Adecco wächst im zweiten Quartal etwas langsamer - Schweiz als Lichtblick

Adecco hat im zweiten Quartal etwas mehr Umsatz geschrieben, aber unter dem Strich weniger verdient. Das organische Wachstum setzte sich fort, wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Ein Lichtblick war dabei das Schweiz-Geschäft. Ins dritte Quartal ist der weltweit grösste Personaldienstleister organisch mit ähnlichem Schwung gestartet.

Dufry im Halbjahr mit Umsatzplus, aber mit Verlust - Ausblick positiv

Der Reise-Detailhändler Dufry hat im ersten Halbjahr 2018 beim Umsatz weiter zugelegt. Allerdings gelang dem Unternehmen in der Berichtsperiode nicht bereits der Sprung in die Gewinnzone. Einen konkreten Ausblick gibt Dufry traditionell nicht, der Blick in die Zukunft ist aber positiv. Die Verkäufe stiegen um 7,2 Prozent auf 4,10 Milliarden Franken, entsprechend einem organischen Wachstum von 5,5 Prozent. Der Bruttogewinn kletterte um 7,7 Prozent auf 2,45 Milliarden, die Marge verbesserte sich leicht auf 59,8 Prozent von 59,5 Prozent. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte um 13 Prozent auf 464,1 Millionen zu und erreichte damit einen Rekordwert.

Flughafen Zürich befördert im Juli knapp 5 Prozent mehr Passagiere

Das Passagier-Aufkommen am Flughafen Zürich ist im Juli 2018 zum Vorjahr erneut gestiegen - wie schon in allen Monaten des laufenden Jahres zuvor. Insgesamt nahm die Anzahl Passagiere, die über den Flughafen Zürich geflogen sind, im vergangenen Monat um 4,9 Prozent auf 3,13 Millionen zu.

Geberit mit leicht gedrosseltem Wachstumstempo - Gewinn steigt überproportional

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Halbjahr 2018 den Umsatz, unter anderem dank einer positiven Währungsentwicklung, zweistellig gesteigert. Der Gewinn verbesserte sich ebenfalls im zweistelligen Bereich, was vom Wegfall eines negativen Sondereffekts aus dem Vorjahr begünstigt wurde. Mit den Prognosen für das Gesamtjahr bleibt das Unternehmen angesichts einer zuletzt leichten Verlangsamung des Wachstums auf der vorsichtigen Seite.

Schindler mit starkem Umsatz- und Gewinnplus - Prognose angehoben

Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler ist im ersten Halbjahr kräftig gewachsen, wobei alle Regionen und Geschäftsfelder zulegten. Unter dem Strich liess eine Steuerrückzahlung den Konzerngewinn überproportional anschwellen. Auch im Rest des Jahres soll sich der positive Trend fortsetzen, so dass Schindler die eigenen Erwartungen nach oben geschraubt hat.

Straumann mit mehr Umsatz im Halbjahr - Guidance für 2018 erhöht

Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann hat im ersten Halbjahr 2018 erneut den Umsatz und den Betriebsgewinn gesteigert. Rückläufig war dagegen der Reingewinn, wobei im Vorjahr positive Sondereffekte zur Gewinnsteigerung beigetragen hatten. Für die zweite Jahreshälfte zeigt sich das Management zuversichtlich und erhöht die Zielsetzung für das Gesamtjahr.

Swiss Life steigert im Halbjahr den Gewinn - Ernennung neuer CFO

Der Versicherungskonzern Swiss Life hat sich im ersten Halbjahr 2018 gesteigert. Sowohl Prämienvolumen wie Gewinn fielen höher aus als in der Vorperiode. Für das Gesamtjahr sieht sich der Versicherer gut auf Kurs, die im Herbst 2015 formulierten strategischen Dreijahres-Ziele zu erreichen.

Swiss Re mit mehr Prämien und weniger Gewinn im ersten Halbjahr

Der Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Halbjahr mehr eingenommen, aber weniger verdient. Die Prämien wuchsen von 18,1 Milliarden auf 19,6 Milliarden Dollar. Der Reingewinn schrumpfte indes von 1,2 auf 1,0 Milliarden Dollar. Grund für den Gewinnrückgang sei eine Änderung des US-Rechnungslegungsstandards US-GAAP. Diese hatte eine Belastung von 265 Millionen Dollar im ersten Halbjahr zur Folge.

Zurich übertrifft die Erwartungen im ersten Halbjahr und bleibt auf Zielkurs

Die Versicherungsgruppe Zurich hat im ersten Halbjahr 2018 mehr verdient und ist im Vergleich zum Vorjahr insbesondere in der Schaden- und Unfallversicherungssparte profitabler geworden. Mit Blick auf die bis 2019 gesteckten Ziele sieht sich die Gruppe nach wie vor auf Kurs. Gleichzeitig investiert der weiterhin solide finanzierte Versicherer in die Zukunft des Geschäfts.

EUROPA

Adidas wächst dank WM - Gewinn steigt trotz höherer Werbeausgaben

Der Sportartikelhersteller Adidas hat im zweiten Quartal weiter aufgetrumpft. Trotz höherer Werbeausgaben für die Fussballweltmeisterschaft machte der Nike-Konkurrent beim Gewinn einen grossen Satz nach vorn. Die WM im Sommer kurbelte auch die Umsätze an, zudem lief es in China und in Nordamerika ausgesprochen gut. Gebremst wurde der Lauf von der Tochter Reebok, die weiterhin Umsatzeinbussen verzeichnete. Auch in der Heimatregion Westeuropa stagnierte das Geschäft.

Vermögensverwaltung treibt Gewinn der Allianz

Europas grösster Versicherer Allianz macht Einbussen in der Leben-Sparte mit Zuwächsen bei den Vermögensverwaltern Pimco und AllianzGI wett. Das operative Ergebnis stieg im zweiten Quartal um zwei Prozent auf 3,0 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Damit sieht sich die Allianz auf Kurs, den operativen Gewinn zumindest stabil zu halten. Nach sechs Monaten liege er mit 5,8 Milliarden Euro "leicht über der Mitte des Zielkorridors" von 11,1 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern ging im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurück, weil der Verkauf eines Lebensversicherungs-Bestands in Taiwan die Allianz 224 Millionen Euro kostete.

BMW verbucht Gewinneinbruch - Weniger Rendite als Audi

Wegen hoher Kosten für neue Technologien und Währungsbelastungen hat BMW im zweiten Quartal deutlich weniger Gewinn eingefahren und ist bei der Rendite im Autogeschäft hinter Konkurrent Audi zurückgefallen. Der Gewinn brach vor Zinsen und Steuern (Ebit) in der zentralen Sparte Automobile um 14,5 Prozent ein auf gut 1,9 Milliarden Euro. Höhere Rohstoffpreise hätten ebenfalls zu Buche geschlagen. Weil der Umsatz mit knapp 22,2 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau lag (plus 0,1 Prozent), ging die Marge auf 8,6 Prozent zurück. Das sind weniger als die 10,1 Prozent vor Jahresfrist, weniger als von Analysten erwartet und auch weniger als bei VW-Tochter Audi, die fürs zweite Quartal 9,2 Prozent vorweisen kann.

Henkel kämpft mit starkem Euro und hohen Rohstoffpreisen

Der Persil-, Loctite- und Schwarzkopf-Hersteller Henkel bekommt Gegenwind vom starken Euro und den gestiegenen Rohstoffpreisen. Seine Prognose für das Gesamtjahr passte der Dax-Konzern am Donnerstag daher an. Weiterhin dürfte der Umsatz 2018 aus eigener Kraft zwar um 2 bis 4 Prozent zulegen. Dafür wird aber das bereinigte Ergebnis je Aktie voraussichtlich nur noch um 3 bis 6 Prozent und nicht mehr wie bisher erwartet um 5 bis 8 Prozent zulegen. Bei der operativen Marge traut sich Henkel auch dank guter Kostenkontrolle nun einen Wert von 18 Prozent zu. Bislang wurden über 17,5 Prozent in Aussicht gestellt.

Kosten für Kanada-Werk brocken K+S Verlust ein - Umsatz aber deutlich gestiege

Hohe Aufwendungen im Zusammenhang mit dem neuen Kaliwerk in Kanada haben dem Dünger- und Salzproduzenten K+S im zweiten Quartal einen Verlust beschert. Hinzu kamen teilweise Produktionsprobleme. Trotz eines Umsatzwachstums um mehr als 9 Prozent auf 812 Millionen Euro stand unter dem Strich ein Verlust von gut 9 Millionen Euro. Vor einem Jahr war es noch ein Gewinn von knapp 19 Millionen Euro gewesen.

Siemens verdient operativ mehr und blickt auf volle Auftragsbücher

Der Elektrokonzern Siemens hat im dritten Quartal operativ mehr verdient als im Vorjahr. Das Ergebnis der industriellen Geschäfte stieg in den Monaten April bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Gedämpft wurde die Entwicklung dabei von einem anhaltenden Gewinnrückgang im Kraftwerksgeschäft. Wachstumstreiber bleibt hingegen die Digitalisierung

Zahlungsdienstleister und Dax-Kandidat Wirecard schraubt Ziele hoch

Der Zahlungsdienstleister Wirecard setzt sich nach einem starken zweiten Quartal erneut höhere Ziele. Dabei strebt das Management des Dax-Kandidaten dank des Shoppingbooms im Internet und wegen Zukäufen nicht nur im laufenden Jahr mehr Gewinn an, sondern auch mehr Geschäft in den kommenden Jahren. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 530 bis 560 Millionen Euro. Seit der letzten Erhöhung im April standen 520 bis 545 Millionen Euro im Plan. Analysten hatten bereits mit Werten nahe des oberen Endes der neuen Prognosespanne gerechnet.

USA

Apple übertrifft Analysten-Erwartungen dank iPhone-Stärke

Apple hat im vergangenen Quartal dank weiterhin starker Verkäufe seiner teureren iPhone-Modelle die Erwartungen der Börse deutlich übertroffen. Der Konzern steigerte den Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 53,3 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn stieg um 32 Prozent auf gut 11,5 Milliarden Dollar.

Tesla mit hohem Verlust - Investoren feiern Versprechen von Chef Musk

Tiefrote Zahlen, doch die Aktionäre sind euphorisch: Tesla -Chef Elon Musk hat die Wall Street einmal mehr mit grossen Versprechen beeindruckt. Die schwierige Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 solle endlich richtig Fahrt aufnehmen und Gewinne abwerfen, verkündete Musks Unternehmen. Tesla stehe kurz davor, "nachhaltig profitabel" zu werden, bekräftigte der schillernde Tech-Milliardär. Das kam am Markt gut an - die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um über neun Prozent.

AUSBLICK auf den Monat September 

Die noch ungelösten Handelskonflikte, die Währungsturbulenzen in der Türkei und in Argentinien werden kurzfristig wohl für Volatilität an den Aktienmärkten sorgen. Der Tief in der aktuellen Konsolidierungsphase dürfte im Laufe September oder Anfang Oktober erreicht sein. Allerdings solange die Unternehmensgewinne weiter steigen, werden die Aktien eine starke Unterstützung erhalten. Sollten die Unsicherheiten nachlassen, sind positive Überraschungen nicht auszuschliessen. Im Moment ist aber weiterhin Geduld angesagt. 

Somit wir erwarten für September weiterhin eine Fortsetzung des Seitwärtstrends oder eine leicht steigende Tendenz an den Aktienmärken. 

AKTIENEMPFEHLUNG DES MONATS 

 



1.10.2018

AKTIENMARKTBERICHT von GRIMALDI & PARTNERS

Sollten die Unsicherheiten nachlassen, sind positive Überraschungen nicht auszuschliessen. Im Moment ist aber weiterhin Geduld angesagt. 

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